4. Dezember 2021 – Blick ins Vereinsarchiv – Teil 2

„Mit zwei launigen Sologesängen des Ommersheimer Baritons Wilhelm Hofmann, begleitet von seinem Sohn Emil, „Wenn ich einmal der Herrgott wär“ und „Auch ich war ein Jüngling“ wurde das Programm fortgesetzt. Die Josefstaler brachten im 2. Teil Tanz- und Volkslieder. Das „Baskische Volkslied“, der „Zecher“ und „Blankenstein Husar“ wurden auswendig gesungen und stürmisch applaudiert. Sie gaben noch eine Zugabe, die mit „Gürtel und Tüchlein“ eindrucksvoll gelang. Bevor die Turnhalle zum gemütlichen Beisammensein umgeräumt wurde, gab es für die Chorleiter und Solisten Blumen, und der 1. Vorsitzende dankte allen, die an der Gestaltung und Durchführung dieses gelungenen Konzertes mitgeholfen hatten. An dieser Stelle sei auch noch besonders dem jungen Dekorateur Hans Wannemacher für die eindrucksvolle Blumendekoration gedankt. Es wird heute schon auf den Theaterabend mit großer Tombola am Sonntag, 19.12.1971 (4. Adventssonntag) um 20 Uhr hingewiesen, der wieder in der Turnhalle stattfindet. Hierzu wird die gesamte Bevölkerung schon jetzt herzlich eingeladen.“

Soweit also der Archivbericht zum Chorleiterwechsel 1971. In der Chronik, die anlässlich des Jubiläums „150 Jahre Chorgesang in Ommersheim“, 2010 herausgegeben wurde, ist über dieses den Verein auf Jahre prägendes Ereignis folgendes nachzulesen:

„1971 beendete Hans Woll seine überaus erfolgreiche Zeit bei der Chorgemeinschaft Ommersheim und übergab im Rahmen des letzten Herbstkonzertes unter seiner Leitung, bei dem er auf Grund seiner langjährigen Verdienste zum Ehrendirigenten der Chorgemeinschaft ernannt wurde, im November symbolisch den Dirigentenstab an Walter Niederländer. Mit ihm sollte eine 25-jährige Zeit musikalischen Schaffens auf hohem und höchsten Niveau beginnen, auf die der Verein noch heute mit Stolz zurückblicken kann. Aus Anlass des Jubiläumsfestes 1975 wurde auf sein Betreiben hin ein Jugendchor gegründet und von ihm auch engagiert und kompetent geleitet, der über zehn Jahre sehr erfolgreich wirkte und jede Menge schöne und bis heute unvergessene Auftritte absolvieren konnte. Musikalische Höhepunkte unter der Ägide des rührigen Chorleiters waren die Teilnahme am 17. Chorfest des Deutschen Sängerbundes 1976 in Berlin, zahlreiche anspruchsvolle Konzerte mit vielen namhaften Chören im In- und Ausland, Besuche bei einem befreundeten Chor in Lausanne in der Schweiz, eine bis heute unvergessene einwöchige Konzertreise in die Toskana im Oktober 1987 mit Aufführung der eigens für diesen Anlass einstudierten lateinischen Messe von Peter Cornelius im Dom zu Lucca, mehrere Rundfunkaufnahmen, diverse Live-Sendungen, die erneute Teilnahme am Bundeschorfest des Deutschen Sängerbundes 1992 in Köln, eine ereignis- und erlebnisreiche Fahrt zu den Sangesfreunden in Sachsen im Jahre 1994 und… und…..und. Diese Aufzählung ließe sich noch um ein Vielfaches ergänzen. Die unzähligen Konzertauftritte, viele davon als erstklassige Kirchenkonzerte, sind Maßstäbe der anerkannt erfolgreichen Arbeit Walter Niederländers mit unserer Chorgemeinschaft. Nicht wenige empfanden seinen Weggang 1996 als durchaus schmerzhaften Einschnitt in der Vereinsgeschichte und nur schwerlich zu kompensierenden Verlust.“ Nach dieser intensiven Recherche-Arbeit während der letzten beiden Wochen bleibt eigentlich nur noch folgender Sinnspruch festzuhalten: Was gibt es Schöneres auf Erden, als im Vereinsarchiv(e) fündig zu werden?!

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