5. Juli 2021

Blick ins Vereinsarchiv

Mehrtägige Chorausflüge waren früher etwas ganz Besonderes und sie haben nicht unerheblich zur Festigung der Kameradschaft – ergo auch Kameradinnenschaft – und zur Stärkung des Wir-Gefühls beigetragen. Im Juni 1961 fuhr die Chorgemeinschaft in Begleitung des Musikvereins zum befreundeten Gesangverein 1881/82 Mörsch in der Pfalz. Seit dem Heimatfest „1000 Jahre Ommersheim“ bestanden zu diesem Verein freundschaftliche Beziehungen, die nun durch die Teilnahme der beiden Ommersheimer Kulturvereine am 80-jährigen Jubiläum der Mörscher Sangesfreunde gefestigt werden sollten. Im Nachgang erschien im Mitteilungsblatt Nr. 27 vom 7. Juli 1961 – also vor nunmehr fast genau fünfzig Jahren – nachfolgender Bericht, der euch in den nächsten beiden aktuellen „Bläädches“-Ausgaben zur Kenntnis gebracht werden soll.

Am 24. und 25. Juni waren die Chorgemeinschaft und der Musikverein Ommersheim beim Gesangverein 1881/82 zu Gast. Die beiden Ommersheimer Vereine folgten damit einer Einladung des GV Mörsch an ihrem 80-jährigen Stiftungsfest teilzu-nehmen. Bereits Am Samstagnachmittag gegen 16.00 Uhr fuhren Musiker, Sänger-innen und Sänger mit drei Bussen ab und über die Autobahn nach Frankenthal. Am Ortseingang von Mörsch wurden sie von dem dortigen Verein abgeholt und unter Marschmusik der Ommersheimer Musikkapelle ging es auf den Marktplatz. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Chor und den 1.Vorsitzenden L. Blim wurden die Quartiere verteilt. Die meisten Ommersheimer waren bei ihren Gastgebern schnell untergebracht, denn sie kannten sich schon aus zwei Sängerbegegnungen.

Um 20.30 Uhr begann im Saale Frank ein großes Festkonzert unter Mitwirkung des Gesangvereins Mörsch und der beiden Ommersheimer Vereine. Das Blasorchester von Ommersheim eröffnete die Feierstunde mit der „Jubel-Ouvertüre“ von Bach und die vereinigten Männerchöre von Mörsch und Ommersheim unter Leitung von Studienrat J. Michels sangen „O Isis und Osiris“ von W.A. Mozart. Anschließend trug der gemischte Chor die „Allmacht“ von Schubert und gemeinsam mit dem Blas-orchester den „Gefangenenchor“ von Verdi vor. Die Leitung hatte hierbei Hans Woll übernommen. Nach diesen Liedvorträgen wurden vom Vorsitzenden des Sänger-kreises Frankenthal mehrere Sänger von Mörsch für langjährige aktive Mitgliedschaft geehrt. Zwei Sänger erhielten die goldene Ehrennadel für 50-jährige aktive Sänger-tätigkeit. Die Ehrung fand ihren Höhepunkt in dem von beiden Männerchören gemeinsam vorgetragenen „Bundeslied“ von W.A. Mozart. Im dritten Teil lösten sich in bunter Reihenfolge Musiker, Sängerinnen und Sänger in der Gestaltung des Programms ab. Dem Jubelverein wurden zahlreiche Glückwünsche ausgesprochen. Auch die Ommersheimer ließen durch den Vorsitzenden der Chorgemeinschaft, Ludwig Hartz, eine schöne Fahnenschleife mit Widmung überreichen. Die Schleife möge, so betonte Hartz, als Zeichen tiefer und echter Sängerfreundschaft, als Andenken an dieses Fest und zur Erinnerung an den Besuch der Ommersheimer an der Fahne des Gesangvereins Mörsch getragen werden. Nach dem offiziellen Programm blieb man noch ein paar Stunden in froher Runde zusammen, wobei die Musiker für die nötige Unterhaltung sorgten und besonders für ihr Potpourri aus „Maske in Blau“ viel Beifall erhielten. Bereits um 8.00 Uhr am frühen Sonntagmorgen traf man sich wieder, um gemeinsam den Gottesdienst zu besuchen. Die Chorge-meinschaft Ommersheim umrahmte die Messe mit Liedern von Mozart, Silcher, Haydn und Händel.