18. Juli 2021

Blick ins Vereinsarchiv

Aufgrund einiger unvorhergesehener Ereignisse am vorletzten Wochenende und damit einhergehender diverser Unpässlichkeiten beim ansonsten eher zuverlässigen Verfasser wurde der Abgabetermin, der noch eine ordnungsgemäße Veröffentlichung in der jüngsten Ausgabe des Gemeinde-Mitteilungsblattes zur Folge gehabt hätte, leider ebenso gänzlich wie unverzeihlich verschlafen. Aus eben diesem Grunde erfolgt der zweite Teil des Berichtes über den Chorausflug nach Mörsch vor nunmehr über 60 Jahren, und nicht wie fälschlicherweise behauptet vor 50 Jahren, zum großen Bedauern der Verantwortlichen erst in dieser Woche. Einleitend sei vielleicht noch erwähnt, dass Freundschaften jedweder Natur – und auch chorische machen da keine Ausnahme – mit der Zeit wieder sanft und nahezu unbemerkt einschlafen, wenn sie denn nicht mit der notwendigen Begeisterung gepflegt werden. Dass dies bei der Sängerfreundschaft zwischen Mörsch und Ommersheim nicht passieren sollte und konnte, dafür sorgten seinerzeit weise vorausschauend die Ommersheimerin Rosel Uth und Werner Blim aus Mörsch, die sich am 8. September 1961 das Ja-Wort gaben und somit in nicht allzu weiter Ferne ihre „Diamantene Hochzeit“ feiern dürfen. Man darf also im Rückblick mit Fug und Recht behaupten, dass diese Sängerfreundschaft bis auf den heutigen Tag bleibende Spuren hinterlassen hat.

Chorausflug nach Mörsch Teil II und Schluss

Nach dem Gottesdienst begaben sich die drei Vereine und viele Mörscher auf den Friedhof zur Totenehrung. Am großen Kreuz legte der 1. Vorsitzende des GV Mörsch für alle verstorbenen, gefallenen und vermißten Mitglieder des Vereins einen Kranz nieder, während die beiden Chöre Trauerlieder sangen und die Musikkapelle den Choral „Näher mein Gott zu Dir“ und das Lied vom guten Kameraden spielte. Nach dieser ergreifenden Feier marschierten die Teilnehmer ins Vereinslokal zum Frühschoppen. Die Ommersheimer Musiker unterhielten auch hier mit flotten Weisen und manches Lied wurde gemeinsam gesungen. Für den Nachmittag hatten die Mörscher noch vier Vereine aus der Umgebung zu einem Freundschaftssingen eingeladen. Das Singen wurde durch die Chöre von Mörsch und Ommersheim mit zwei gemeinsamen Liedern unter Leitung von Studienrat J. Michels eröffnet. Auch den Schluß bildeten die beiden Chöre mit den Liedern „Ich weiß ein Faß in einem tiefen Keller“ und „Aus der Traube in die Tonne“. Ein Gewitter brachte am Abend etwas Regen und Abkühlung, doch die Ommersheimer Blaskapelle unter der Leitung ihres Kapellmeisters Jakob Preiser sorgte gleich wieder für Schwung und Stimmung. Auch Bürgermeister Weis von Ommersheim traf zu später Stunde im Festsaal ein. Aber einmal muß geschieden sein, und eine alte Lebensweisheit sagt: „Wenn’s am schönsten ist, soll man aufhören.“ Vorsitzender Hartz bedankte sich im Namen der über Hundert Ommesheimer für die herzliche Aufnahme und die gute Unterbringung in Mörsch und betonte, daß durch diesen Besuch die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ortschaften noch enger wurden. Als er schließlich zum Aufbruch mahnte, hörte man ein allgemeines „oh“ und „schade“. So kam also die Stunde des Abschieds und die Mörscher mußten versprechen, bald wieder nach Ommersheim zu kommen. Auf der Heimfahrt wurde noch lange in den Omnibussen gesungen und alle waren sich einig, wieder schöne und freie Stunden bei den gastfreundlichen Mörschern verbracht und eine schöne Fahrt erlebt zu haben.“