21. Juni 2020

Gelungener Treff der Chor-Männer – Guter Mond, du gehst so stille

Gelungener Treff der Chor-Männer
Erstmalig seit vielen Wochen haben sich die Männer des gemischten Chores am
letzten Donnerstag zum gemütlichen Plausch und Umtrunk beim Saverio getroffen.
Die Bassisten waren vollständig vertreten und auch bei den Tenören war erfreulicherweise nur ein krankheitsbedingter Ausfall zu verzeichnen. Die Veranstaltung fand bei allen Beteiligten – inklusive Choreiter Friedel Hary – einen äußerst guten Anklang und soll in Bälde eine Wiederholung erfahren. Man kam auch überein, dass sich die Chor-Frauen, ohne eigens einen Genehmigungsbeschluss des geschäftsführenden Vorstandes abwarten zu müssen, in ähnlicher Weise – selbstverständlich unter Einhaltung der gebotenen Corona-Richtlinien – an einem Ort ihrer Wahl versammeln dürfen.

Guter Mond, du gehst so stille
Zur heutigen musikalisch-gesanglichen Erbauung haben wir uns die Weise „Guter Mond, du gehst so stille“ ausgesucht. In seiner Urfassung war dieses Stück ein anonymes, volkstümliches Liebeslied mit sieben Strophen, das vermutlich gegen Ende de 18. Jahrhunderts entstanden ist. In schmachtenden Versen verzehrt sich der Sänger nach einer verklärten Geliebten, die er – da leider schon anderweitig „gebunden“, also schon verlobt und versprochen – nicht, und dies offensichtlich sehr zu seinem Leidwesen, aufsuchen und mit seiner Liebe beglücken kann. Unbestätigten Informationen zufolge soll sich die „verklärte Geliebte“ später einen geeigneten und akademisch geschulten Lover mittels „Elite Partner“ gesucht haben und auch gleich mehrfach fündig geworden sein. Wir haben uns heuer für die sicherlich bekanntere und vom einstigen holländischen Kinderstars Heintje gesungene Version entschieden, die in den frühen Siebziger-Jahren in vielen deutschen Haushalten via Plattenspieler in einer Endlosschleife erklungen sein dürfte und dankenswerterweise mit zwei Strophen auskommt. Man kann zu Heintje, der mit bürgerlichem Namen Hendrik Nikolaas Theodoor Simons hieß, stehen, wie man will, eines aber ist sicher: er beherrschte die hohe Kunst des Singens zehnmal besser als die niederländischen Holländer das Fußballspiel. Manch einer fragt sich sicherlich auch, was denn in der Zwischenzeit aus ihm geworden ist. Böse Zungen behaupten, dass er sich irgendwann in seinen späteren Lebensjahren eine blonde Perücke und eine pechschwarze, dick berandete Hornbrille käuflich erworben haben soll und seither als Heino durch die vornehmlich deutschen Lande zieht, um sein gesangliches Unwesen zu treiben.

1.Guter Mond, du gehst so stille in den Abendwolken hin,
labest nach des Tages Schwüle durch dein freundlich Licht den Sinn.
Mild und freundlich schaust du nieder von dem blauen Himmelszelt
und es klingen deine Lieder hell hinauf zum Herrn der Welt.

2. Guter Mond, du gehst so stille in den Abendwolken hin,
bist so ruhig, und ich fühle, dass ich ohne Ruhe bin,
traurig folgen meine Blicke deiner stillen heitern Bahn.
Oh wie hart ist mein Geschicke, dass ich dir nicht folgen kann.
Den guten Mond hat übrigens ein bis dato unbekannter Poet in dem sehr sinnigen Gedicht namens „Säufers Nachtgebet“ für alle Zeiten verewigt. Es lautet folgendermaßen:
„Guter Mond, wenn ich dich seh‘, denk‘ ich an meine Plage,
du bist im Jahr nur zwölfmal voll und ich bin’s alle Tage!“