17. Mai 2020

Kein schöner Land in dieser Zeit

Dieses schöne und allgemein bekannte Volkslied geht auf Anton Wilhelm von Zuccamaglio zurück und wurde 1840 erstmals veröffentlicht. Zuccamaglio war ein eifriger und umtriebiger Volkslied-Sammler, und stellte „Kein schöner Land“ im zweiten Band der Sammlung „Deutsche Volkslieder mit ihren Original-Weisen“ unter dem Titel „Abendlied“ vor. Das in Wir-Form gehaltene Lied schildert das Idealbild freundschaftlicher Zusammenkünfte an Sommerabenden in freier Natur mit gemeinsamem Gesang. Wie insgeheim wohl nahezu eine jede und ein jeder von uns sprechen die Sänger ihre Hoffnung auf weitere gleichartige Treffen aus und stellen dies – gottesfürchtig wie man zu jener Zeit noch war – der Gnade Gottes anheim, bevor sie sich in der letzten Strophe gegenseitig eine „gute Nacht“ unter Gottes Schutz wünschen.
1. Kein schöner Land in dieser Zeit, als hier das unsre weit und breit,
wo wir uns finden wohl unter Linden zur Abendzeit.
2. Da haben wir so manche Stund‘ gesessen wohl in froher Rund‘
und taten singen die Lieder klingen im Eichengrund.
3. Dass wir uns hier in diesem Tal noch treffen so viel hundertmal,
Gott mag es schenken, Gott mag es lenken, er hat die Gnad‘.
4. Nun, Brüder, eine gute Nacht, der Herr im hohen Himmel wacht!
In seiner Güten und zu behüten ist er bedacht.
Leider taten wir nun schon lange nicht mehr zusammen singen, und seit dem 12. März taten auch keine gemeinschaftlich gesungenen Lieder mehr klingen. In der Hoffnung, – welche ja bekanntlich zuletzt stirbt – dass dies in absehbarer Zeit wieder der Fall sein möge, haben wir die 3. Strophe kurzerhand auf unsere Verhält- und Bedürfnisse umgeschrieben:
„Dass wir uns in dem Probelokal noch treffen so viel hundertmal,
wer kann es lenken und uns dies schenken, wer hat die Macht?“
Sicherlich eine nach so langer Zeit sängerischer Abstinenz berechtigte Frage, auf die es allerdings auch in den nächsten Wochen noch keine uns alle zufriedenstellende Antwort geben dürfte, wie auch neueste Nachrichten seitens des SCV vermuten lassen.

Nachrichten vom Saarländischen Chorverband (SCV)

Natürlich ist auch unsere übergeordnete Interessenvertretung, sprich der Kreis-Chorverband St.Ingbert, sehr daran interessiert, seinen Mitglieds-Chören eine Antwort auf die brennende Frage, wann es wie weitergehen kann, geben zu können. Auf eine erneute Anfrage an den SCV hat Werner Zeitz, 1. Vorsitzender des KCV St. Ingbert, folgende Antwort erhalten: „Leider gibt es immer noch nichts Neues. Wir sind mit der Politik im Gespräch, müssen aber auf jeden Fall bis Juni warten, weil bis dahin noch die Versammlungsstättenbeschränkung in Kraft sein wird. Auch der Deutsche Chorverband (DCV) in Berlin ist in Gesprächen. Bitte habt also alle noch etwas Geduld. Es tut uns sehr leid, im Moment nichts anderes sagen zu können.“