16. Juni 2020

Auf, auf zum fröhlichen Singen – Chor und Corona

Auf, auf zum fröhlichen Singen
Da auch bis auf Weiteres Chorgesang nur unter Wahrung äußerst umfangreicher und restriktiver Hygienemaßnahmen möglich sein wird (siehe weiter unten), erübrigt sich die reguläre Information hinsichtlich Chorproben, Auftritten und dergleichen mehr noch eine geraume Weile. Daher setzen wir heute unsere Reihe bekannter und beliebter Volkslieder mit der schönen Weise „Auf, auf zum fröhlichen Jagen“ fort. Die jeweils ausgesuchten Melodien sollen dazu ermuntern, jene für sich selbst zu trällern und so auch in den heimischen vier Wänden ein sicherlich von Tag zu Tag mehr vermisstes Proben-Feeling aufkommen zu lassen.

  1. Auf, auf zum fröhlichen Jagen, auf in die grüne Heid!
    Es fängt schon an zu tagen, es ist die höchste Zeit.
    Die Vögel in den Wäldern sind schon vom Schlaf erwacht
    und haben auf den Feldern das Morgenlied vollbracht.
    Refrain:
    Tridi he-jo, di he-jo, di-he, di-he, di-o, tridi-o,
    he-jo. di he-jo, di-he, di-o, tridi-o,
  2. Frühmorgens, als der Jäger in grünen Wald ‘neinkam,
    da sah er mit Vergnügen das schöne Wildbret an.
    Die Gamslein Paar um Paare, die kommen von weit her,
    die Rehe und das Hirschlein, das schöne Wildbret schwer.
    Refrain: dito
  3. Das edle Jägerleben vergnüget meine Brust,
    dem Wilde nachzustreben, ist meine höchste Lust.
    Wir laden unsere Büchsen mit Pulver und mit Blei,
    wir führ’n das beste Leben, im Walde sind wir frei.
    Refrain: dito

Der zungenbrecherische Refrain stellt eine echte Herausforderung für jedweden ambitioniert Übenden gleich welchen Geschlechts dar, ist aber durch das nachgerade prall gefüllte Füllhorn an klar klingenden Vokalen geradezu prädestiniert – entsprechenden Übungsfleiß vorausgesetzt -, die Stimmbänder zu lockern und geschmeidig zu halten. Auch bei dieser schönen Volksweise aus dem österreichischen Kärnten konnten wir der Versuchung abermals nicht widerstehen, die dritte Strophe auf unsere Verhältnisse und Belange ein wenig umzudichten.
„Das schöne Sängerleben erquicket unsre Brust,
beim Gesange alles geben, ist unsre höchste Lust.
Wir laben unsre Kehlen mit Tee und mit Pullmoll,
sind quietschfidele Seelen und dekker auch mal voll!“
Wer dem gerade in Corona-Zeiten exponentiell gestiegenen Alkoholkonsum nicht unbedingt das Wort reden und somit Vorschub leisten will, der möge die letzte Zeile wie folgt ersetzen: „sind quietschfidele Seelen und singen wirklich toll!“

Chor und Corona
In der „Verordnung zur Änderung infektionsrechtlicher Verordnungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie“ der Saarländischen Landesregierung vom 29. Mai, gültig vom 1. bis 14. Juni 2020 heißt es unter anderem: „Kultur, Theater, Opern- und Konzerthäuser sowie Vereine: Aufführungsbetrieb ab 15. Juni wieder erlaubt, Proben ab dem 1. Juni wieder möglich. Jedoch: Chorveranstaltungen und Chorproben in geschlossenen Räumen bleiben angesichts der dabei bestehenden Infektionsgefahr untersagt.“ In einem Brief an die Präsidentinnen und Präsidenten der Landes-Chorverbände vom 8. Juni schreibt unser aller Boss Christian Wulff, seines Zeichens Präsident des Deutschen Chorverbands, unter anderem folgendes: „Im Chor zu singen ist mehr als gemeinsames Singen. Wer im Chor singt, ist in Gemeinschaft, hat eine Heimat. Viele Chöre machen gerade die Erfahrung, dass eine virtuelle Probe die analoge Probe nicht ersetzen kann ……… . Bis die analoge Gesamtprobe wieder Normalität ist, brauchen wir Geduld und Zusammenhalt ……….. Nach der Pandemie wird das Chorsingen erblühen und uns und der Gesellschaft in ganz neuer Art die Freude des gemeinsamen Musizierens bewusst sein.“ Sein Wort in Gottes Ohr! Schauen wir mal, was die neue, ab 15. Juni gültige veränderte Verordnung bringen wird. Mehr dazu an gleicher Stelle in der nächsten Woche.